… aus exponentiellen Entwicklungen Servicebegeisterung erzeugen

4. Kultur (2): Gut erklären, Vertrauen schenken

5. Raus aus der trügerischen Komfortzone

6. Der Faktor Zeit und exponentielle Entwicklungen

4. Kultur (2): Maßnahmen gut erklären, Vertrauen schenken

Wer gut kommuniziert und Vertrauen schenkt, bekommt es mit Zinsen zurück. Schlechtes Beispiel „Masken bringen nichts“ vor dem ersten Lockdown (weil nicht genug da waren). Bestes Beispiel Homeoffice: Lange kritisch durch Old-School-Management beäugt, hat das Modell vielen Unternehmen die Handlungsfähigkeit gerettet. Mitarbeiter, die sich ausruhen? Das ist die Ausnahme. Die Mehrheit zerreißt sich, um Homeschooling und die eigene Arbeit unter einen Hut zu bringen. Chapeau dafür! Führungskräfte lernen, was „Distance Leadership“ bedeutet. Und siehe da, es geht. IT-Unternehmen, deren Teams verteilt über mehrere Länder und Zeitzonen arbeiten, wissen das übrigens schon lange.

Viele der Unternehmen, die spät in mehr Digitalisierung investieren, ernten Erleichterung statt Veränderungswiderstand bei den Mitarbeitern. Wichtig ist dabei das Weitermachen, digitale Ziele zu entwickeln: Wir wollen für 90 Prozent der Bewerber am gleichen Tag fünf mögliche Einsatzbetriebe angesprochen haben. Wir wollen Kunden noch während des Beratungsgespräches anhand von Arbeitsmarkt- und Recruiting-Daten sagen können, wie die Besetzungschancen stehen und wie diese steigen, wenn er einen Euro pro Stunde mehr zahlt und so weiter und so weiter. Am besten ganz konkret. Nur, was direkt aus dem Prozess automatisch messbar ist, eignet sich auch als Ziel.

5. Raus aus der trügerischen Komfortzone

In Gesprächen mit Personaldienstleistern erlebe ich immer wieder Situationen, in denen Unternehmen sich als technologisch gut aufgestellt sehen – obwohl sie es nicht sind. Diese gefühlte Komfortzone ist trügerisch. Wir haben ein ERP-System für die Buchhaltung heißt es dann, für die Kundenverwaltung ein CRM-System und für das Bewerbermanagement ein ATS-System, vielleicht sogar ein VMS-System für Master-Vendor-Szenarien.

Doch es geht nicht mehr um die Frage „ob“ einzelne Softwarelösungen eingesetzt werden, sondern um das „wie“ Datenkreisläufe entstehen. Beispiel Zeiterfassung: Wenn die Einsatzzeiten zutreffend automatisch erfasst werden, können Zeitarbeitsprojekte komplett automatisiert im Gutschriftverfahren abgerechnet werden. Geht alles heute schon.

Und trotzdem ärgern sich tausende von Personaldienstleistern noch mit Papierlaufzetteln oder nicht auslesbaren PDF-Formaten von Kunden herum. Wer heute damit anfängt, die ersten Dateninseln im Ozean der Prozesse zwischen Kundenbedarf und Recruiting zu verbinden, läuft der Zeit schon hinterher.

6. Der Faktor Zeit und exponentielle Entwicklungen

Wenn die Digitalisierung im Sinne von Datenkreisläufen einmal richtig greift, entsteht eine exponentielle Beschleunigung und/oder exponentielles Datenwachstum. Das mit dem exponentiellen Wachstum kennen wir inzwischen nur zu gut durch den täglichen bangen Blick auf die Reproduktionszahl und den Inzidenzwert. Die Gesundheitsämter sind gefühlt und damit Lockdown-relevant ab einer Inzidenz von 50 (oder neu 35) mit der Nachverfolgung der Infektionsketten überfordert. Was bedeutet das für Personaldienstleister? Exponentielle Beschleunigung/Datenwachstum ist Segen oder Fluch, je nachdem, ob man es beherrscht – oder eben nicht. Beispiel Recruiting: Wenn sich durch effektive Multiposting-Kampagnen auf einmal doppelt so viele Kandidaten bewerben, brauche ich gute digitale Werkzeuge, um die Kandidaten besser und schneller zu priorisieren, zu interviewen oder schneller zu vermarkten. Die Antwort kann ja kein Bewerber-Lockdown sein: Oh, tut mir leid. Kommen Sie doch in zwei Wochen zum Vorstellungsgespräch. Bleiben Sie so lange zu Hause und bewerben Sie sich nicht woanders. Dazu bekommt das Thema Datenqualität eine viel größere Bedeutung.

Im Gegensatz dazu nochmal ein Positiv-Beispiel rund um den kleinen Prozess-Baustein Zeiterfassung: Wenn die Niederlassung in Echtzeit sieht, dass zwei Zeitarbeitnehmer um kurz nach sechs in der Früh beim Master-Kunden nicht eingestempelt haben, können schon „Springer“ aus dem Pool nachrekrutiert werden, bevor der Schichtleiter genervt auruft. Das ist Personaldienstleistung in Echtzeit und erzeugt echte Kundenbegeisterung. Auf der anderen Seite entsteht dadurch Verdrängung: Dienstleister, die das geforderte Tempo nicht mitgehen können, werden mit steigender Schichtunterdeckung irgendwann aussortiert. Und viele, die in trügerischer digitaler Lethargie dahindämmern, werden nicht mal verstehen, warum ihnen das gerade passiert.

…darum helfen wir mit Datenvisualisierung in GeoMapping Zeitarbeit dafür, dass Chancen und Zusammenhänge sichtbar werden.

Hier geht es zum ersten Teil…